Naturpark Altmühltal - auf Zeitreise in die Vergangenheit

Heute digital - morgen vor Ort

Der Naturpark Altmühltal liegt im Süden Frankens und gilt als einer der größten Naturparke in Deutschland. Zeugnissen aus längst vergangenen Zeiten begegnen Radler bei einer dreitägigen Tour auf dem Altmühltal-Radweg von Kelheim nach Treuchtlingen: Urvögel, Dinosaurier, römische Kastelle, barocke Kleinode und liebenswerte Städte. Und immer wieder stehen am Wegesrand die typischen Jurahäuser. Ein großes Netz an Wander- und Radwegen, Bootswandern und viele weitere Angebote warten auf aktive Gäste. Neugierig geworden? Jetzt schon das Urlaubsgebiet von zuhause aus entdecken!

Tag 1 - Abtauchen in die Geschichte

Am ersten Tag startet die Tour in Kelheim und führt auf dem Altmühltal-Radweg nicht nur über Riedenburg nach Beilngries und Kinding, sondern auch mitten hinein in die Geschichte. Erste Eindrücke vom Naturpark Altmühltal bietet das Video.

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Imagefilm Naturpark Altmühltal (02:42)

1. Kelheim

Startpunkt der Tour ist die Stadt Kelheim, gelegen am Zusammenfluss von Donau und dem Main-Donau-Kanal. Erster Anlaufpunkt auf dem Weg in die Vergangenheit ist das Archäologische Museum. Hier begegnen Interessierte den ersten Künstlern in der letzten Eiszeit, erfahren vom ertragreichen Handel in der Bronzezeit und vom keltischen Oppidum oder tauchen ein in das römische Leben entlang des Limes. Aber auch ein Einblick in die Stadtgeschichte ist hier möglich, bevor die Zeugnisse hiervon bei einem Spaziergang durch die Stadt in "live" entdeckt werden können. 

Einen Abstecher ist die Befreiungshalle hoch über der Donau und dem Donaudurchbruch mit seinen steilen Felswänden wert. Audiotouren erwecken die Befreiungshalle und ihre Vergangenheit zum Leben. Einfach den "Hörstücken" lauschen!

Naturpark Altmühltal, Befreiungshalle in Kelheim

Los geht's zur ersten Etappe: Auf 17 Kilometern führt der Altmühltal-Radweg von Kelheim nach Riedenburg. 

 

Tipp:

Die Strecke durch das Altmühltal mit seinen steilen Hängen und den Wacholderheiden ist an sich schon sehenswert. Zwischen Kelheim und Dietfurt lädt zudem der Archäologiepark Altmühltal zu einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit ein. Wie in einer Zeitmaschine lässt sich hier an 18 Stationen in die Geschichte reisen und von zuhause aus schon dem Audioguide lauschen!

Naturpark Altmühltal, im Archäologiepark Altmühltal

2. Riedenburg

Kurz vor der Stadt Riedenburg thront hoch oben über Radweg und Fluss die Burg Prunn und verleitet zu einem Abstecher in das Mittelalter. Einblicke in dieses Zeitalter ermöglicht die Ausstellung "Ritter, Recken, edle Frauen – Burg Prunn und das Nibelungenlied" und schon jetzt die 360°-Aufnahmen aus der Burg. Hier wurde übrigens 1566 eine der ältesten vollständigen Abschriften des "Nibelungenliedes" entdeckt!

Dann ist die Drei-Burgen-Stadt Riedenburg erreicht. Überragt von der Rosenburg sowie den beiden Ruinen Rabenstein und Tachenstein lädt sie zu einem Stadtspaziergang ein. Greifvögel beobachten auf dem Falkenhof, Edelsteine im Kristallmuseum bewundern oder eine rasante Fahrt mit dem Altmühlbob wagen - was es in Riedenburg alles zu erleben gibt, zeigt das Video. 

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Imagefilm Riedenburg - Rauszeit in Riedenburg (05:31)

Tipp:

Wenn die Drahtesel eine Radelpause benötigen, dann können sie samt Radler an den Wochenenden und an Feiertagen zwischen Frühjahr und Herbst auf den Freizeitbus umsteigen. Die Linie 6010 "Donau- und Altmühltaltour" verkehrt samt Fahrradanhänger dann viermal am Tag auf der Strecke Kelheim - Dollnstein. 

 

3. Dietfurt

Die Drahtesel werden wieder gesattelt und nach 18 Kilometern ist Dietfurt an der Altmühl erreicht. Oder hat es die Radler doch eher nach Fernost verschlagen? Vielleicht bringt eine Audienz beim "Kaiser von China" Klarheit. Sollte diese verwehrt werden, erklärt das Video, wie Dietfurt zu "Bayrisch China" wurde und auch heute noch einmal im Jahr in fernöstlicher Hand ist. Natürlich hat Dietfurt noch mehr zu bieten. Also auf zu einem Stadtbummel, vorbei an den sechs noch erhaltenen Wehrtürmen, den Brunnen und Kirchen.

Naturpark Altmühltal, Chinesenbrunnen in Dietfurt an der Altmühl

Beim Museum im Hollerhaus gehört schon das Gebäude mit zur Ausstellung, ist es doch in einem restaurierten, für das Altmühltal ehemals typischen Jura-Bauernhaus untergebracht. Immer wieder werden die Radler auf der Strecke diese jahrhundertealte Bauform entdecken: Mauern aus Bruchsteinen und ein 25-30° geneigtes Dach belegt mit den im Überfluss vorhandenen Kalksteinplatten. Jetzt heißt es, sich umsehen - wer entdeckt eines? Eine Hilfestellung gibt hierzu der Jurahausverein im Video. Übrigens: der "Erhalt der bauhandwerklichen Praxis der Jurahäuser im Altmühltal" ist als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO eingetragen. Aber auch das Altmühltaler Mühlenmuseum in der letzten noch laufenden Mühle im Altmühltal bietet sich für einen Besuch an.

Naturpark Altmühltal, Jurahaus

Tipp:

Auf der nächsten Etappe eignet sich kurz hinter Dietfurt das Erlebnisdorf Alcmona zu einem weiteren Zwischenstopp, bevor die elf Kilometer bis Beilngries unter die Räder genommen werden. Bei einem virtuellen Flug über die Gebäude lässt es sich bereits von zuhause aus in die Stein-, Bronze- und Eisenzeit reisen. Vor Ort tauchen Besucher bei verschiedenen Workshops in die Vergangenheit ein.

 

4. Beilngries

Rauf auf die Räder und weiter geradelt! Nach kurzer Zeit ist Beilngries erreicht. Mittelalterliche Türme und barocke Bauten grüßen die Besucher bei einem Stadtbummel. Über einige Sehenswürdigkeiten kann bereits im Vorfeld bei einer Audiotour Wissenswertes erfahren werden. Wie wäre es mit etwas Action im Waldhochseilgarten oder mit einem Spaziergang auf dem Wünschelrutenweg? Beilngries liegt übrigens am Main-Donau-Kanal, der den Main mit der Donau und damit die Nordsee mit dem Schwarzen Meer verbindet. Nicht nur Technikinteressierte erfahren bei einem kurzen Abstecher in das Informationszentrum "Erlebniswelt Wasserstraße" mehr über diese bedeutende Wasserstraße, die Technik, die Schifffahrt und die Natur. Kindern kommt eine Pause hier sehr gelegen, können sie sich doch am Wasserspielplatz austoben.

Naturpark Altmühltal, Beilngries

Tipp:

Wer die Augen offen hält bei der Fahrt auf dem Altmühltal-Radweg, der sieht vielleicht eine Schafsherde auf den kräuterreichen Trockenmagerrasen der Talhänge weiden. Die wolligen Vierbeiner schützen die Wacholderheiden vor der Verbuschung. Die Hüteschäferei ist hier ein wichtiger Beitrag zur Landschaftspflege, gleichzeitig ist das "Altmühltaler Lamm" ein Gütesiegel für die Vermarktung von Fleisch oder Wolle. Was alles zu den Aufgaben eines Schäfers im Altmühltal gehört, lässt sich im Video entdecken.

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Mit dem Schäfer unterwegs im Altmühltal (02:59)

5. Kinding

Bis zum Tagesziel Kinding liegen noch 10 Kilometer vor den Radlern. Praktisch, dass unterwegs der Kratzmühlsee zu einer Abkühlung und das Technikmuseum Kratzmühle, das sich schon jetzt im Video vorstellt, zu einem Ausflug in die Vergangenheit einladen. Ein paar Radelminuten weiter liegt am Zusammenfluss von Anlauter, Altmühl und Schwarzach das Etappenziel Kinding. Bei einem Rundgang lassen sich die älteste und größte Kirchenburg der Diözese Eichstätt oder die "Steinerne Brücke" aus dem 18. Jahrhundert entdecken.

Naturpark Altmühltal, Wehrkirche Kinding

Tag 2 - Von Römern, Bajuwaren, Dinos und Fürstbischöfen

Heute warten der erste Bayer, ein Blick in die Zeit der Dinosaurier und die Bischofs- und Universitätsstadt Eichstätt auf Entdecker. Aufgestanden und los gehts!

 

1. Kipfenberg

Zum Aufwärmen bieten sich die sieben Kilometer bis nach Kipfenberg geradezu an. Interessierte wechseln hier auf Schusters Rappen. Auf dem Limesrundweg sind sie dem Weltkulturerbe Limes und der Römerzeit auf der Spur. Dem Verlauf der ehemaligen römischen Nordgrenze folgend ragt nach ca. zwei Kilometern der hölzerne Nachbau eines Limeswachtturm aus dem Wald. Auch die Steinfundamente des Originalturms sowie der nachgebaute Palisadenzaun lassen längst vergangene Zeiten wieder lebendig werden. Einen Eindruck vom Limeswachtturm halten die Audiotour und das Video bereit.

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Rekonstruierter Limeswachtturm am Limesweg in Kipfenberg (00:44)

Wieder zurück in Kipfenberg darf ein Besuch beim ersten echten Bayern nicht fehlen. Nach einem kurzen Anstieg begegnet man diesem im "Römer- und Bajuwarenmuseum" auf der Burg Kipfenberg, wurde hier doch ein germanisches Kriegergrab mit vielen Beigaben aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. entdeckt. Mit den 360°-Aufnahmen aus dem Museum lässt sich bereits heute ein erster Eindruck verschaffen.

Naturpark Altmühltal, im Römer- und Bajuwarenmuseum Burg Kipfenberg

2. Dinosaurier Museum Altmühltal

Römer und Bajuwaren - das war quasi erst gestern. Richtig weit zurück in die Vergangenheit reisen die Besucher im Dinosaurier Museum Altmühltal. Da der Anstieg zur Burg Kipfenberg sowieso schon geschafft ist, bietet sich ein sieben Kilometer langer Abstecher auf dem Geo-Radweg bis zum Museum an. Rocky, der jugendliche, aber doch schon 66 Millionen Jahre alte T.Rex, Dracula, der größte je gefundene Flugsaurier, ein originaler Urvogel oder das größte Plattenkalkfossil aller Zeiten entführen in eine Zeit, als Saurier auch das Altmühltal bevölkerten. In Lebensgröße taucht auf dem Erlebnispfad hinter jeder Biegung ein neuer Dino auf. Die Giganten der Urzeit werden im Video bereits jetzt lebendig.

Dinosaurier Museum Altmühltal (Denkendorf, Naturpark Altmühltal)

Tipp:

Es geht zurück nach Kipfenberg und weiter auf dem Altmühltal-Radweg. Nach 19 Kilometer Radelspaß wird es wieder Zeit für eine Pause. Was bietet sich da mehr an als eine weitere Möglichkeit für geschichtliche Entdeckungen? In Pfünz wird zwar kurz die Puste knapp, aber das Ziel hoch über dem Ort ist die Anstrengung wert. Im teilrekonstruierten Römerkastell Vetoniana wird das römische Alltagsleben wieder lebendig. Schautafeln verdeutlichen die Ausmaße und die Nutzung des Areals. Wer gleich jetzt mehr erfahren möchte, der lauscht der Audiotour. 

Naturpark Altmühltal, am Römercastell "Vetoniana" in Pfünz

3. Eichstätt

Acht Kilometer müssen die Radler bis zum heutigen Etappenziel Eichstätt noch zurücklegen, dann rollen sie hinein in die Residenz-, Bischofs- und Universitätsstadt. Vorbei an der von Günter Behnisch entworfenen Zentralbibliothek - dieser zeichnete übrigens auch für das Münchner Olympiastadion verantwortlich - und am Hofgarten mit der ehemaligen fürstbischöflichen Sommerresidenz - heute Verwaltungsgebäude der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt - geht es zum ersten Anlaufpunkt, der ehemaligen Klosterkirche "Notre Dame du Sacré Coeur". Der dreigeschossige Kirchenbau, gekrönt von einem zentralen Kuppelbau, wurde 1719 nach Plänen von Gabriel de Gabrieli, dem in Eichstätt allgegenwärtigen fürstbischöflichen Baumeister, errichtet. Heute ist hier das Informationszentrum Naturpark Altmühltal untergebracht, das allerlei Wissenswertes über die Kultur- und Naturlandschaft, die Geschichte und Gegenwart in der Urlaubslandschaft vermittelt. Und vielem davon begegnen die Radler auch auf ihrer Tour in "live". Was Besucher im Infozentrum erwartet, zeigt das Video. Junge Entdecker lauschen dem kindgerechten Audioguide. Gemeinsam mit Juvi und Fossi versuchen sie, den gestohlenen Urvogel wiederzufinden. Ob es gelingt?

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Informationszentrum Naturpark Altmühltal (04:15)

Jetzt wird es aber Zeit, Eichstätt zu entdecken! Der Stadtrundgang, dessen Stationen bereits vorab durch den Audioguide erlebbar sind, startet gleich am Informationszentrum Naturpark Altmühltal. Der Weg führt von dort weiter in die Stadt hinein. Vorbei an ehemals fürstbischöflichen und heute von der Universität genutzten Gebäuden wie der ehemaligen Reitschule gelangen Stadtbesucher zur Schutzengelkirche am Leonrodplatz. Sie ist eine der frühesten Jesuitenkirchen in Deutschland und beherbergt eine Vielzahl von Engeln. Auch über den nur wenige Schritte entfernten Residenzplatz weiß der Audioguide einiges zu erzählen. Als einer der schönsten Barockplätze Deutschlands wird er von einem geschlossenen Ensemble bischöflicher Bauten umfasst und vom Marienbrunnen geziert. Zu diesem Ensemble gehört beispielsweise das dreiflügelige bischöfliche Schloss.

Naturpark Altmühltal, Residenzplatz in Eichstätt

Geprägt von den Fürstbischöfen ist es nicht verwunderlich, dass sich eine Vielzahl von Klöstern und Kirchen auf dem Stadtgebiet befinden. Ein Besuch des Eichstätter Doms ist deshalb fast schon ein Muss! Welche Bedeutung der Domplatz für die Besiedlung von Eichstätt und der Gründung des Bistums hat, vermittelt vor einem Besuch der Audioguide. Dieser nimmt Interessierte auch mit hinein in den Dom, der zusammen mit dem Kreuzgang und dem Mortuarium eines der bedeutendsten Ensembles der süddeutschen Gotik bildet. Das Bistum Eichstätt lädt in einem Video zu einem virtuellen Dombesuch ein. Auf einem virtuellen Rundgang gewährt auch das Diözesanmuseum Einblicke in die verschiedenen Ausstellungsräume. Einfach mal reinschauen!

Wer möchte, den lädt auch das Video zu einem virtuellen Spaziergang zu den Eichstätter Sehenswürdigkeiten ein.

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Eichstätt Sehenswürdigkeiten - Rundweg durch die Altstadt (00:38)

Über den Marktplatz und das Rathaus, dem Zentrum der Eichstätter Bürgerstadt, spazieren die Stadtentdecker Richtung Altmühl. Mit Blick auf die Willibaldsburg wird der Fluss am Herzogsteg überquert, dann geht es steil bergauf. Beim Eichstätter Wahrzeichen angekommen, belohnt eine herrliche Aussicht über die Stadt und das Altmühltal für die Mühen. Wissenswertes hält der Audioguide bereit. Im Vor- und Frühgeschichtlichen Museum und im Jura-Museum lässt sich wieder hervorragend in die Geschichte der Region eintauchen. Der Urvogel Archaeopteryx und ein Mammutskelett warten schon! Wer schon immer mal bei einer Grabung dabei sein wollte, der hat mit dem Video Gelegenheit dazu. 

Naturpark Altmühltal, Blick über Eichstätt

Tipp:

Der Urvogel Archaeopteryx ist wohl der bekannteste Fossilienfund im Naturpark Altmühltal. Doch die Plattenkalke halten bestimmt noch einige weitere Überraschungen verborgen. Wer den Fossilien auf die Spur kommen möchte, der folgt vom Jura-Museum dem neun Kilometer langen Eichstätter Fossilienpfad. Entlang des Weges können Hobbysammler im Fossiliensteinbruch am Blumenberg selbst ihr Glück beim Steineklopfen versuchen oder die Fossilienausstellung im Museum Bergér bestaunen. Interessierte Forscher erfahren Wissenswertes über den Plattenkalk und das Museum im Video. 

Wie das so mit dem Fossiliensuchen funktioniert? Einfach das Video anschauen!

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Fossilien klopfen - Fossiliensteinbruch & Museum Eichstätt (00:35)

Tag 3 - Von Pappenheimern und Eisenbahnen

Der dritte Tag bricht an und verspricht neue Entdeckungen entlang des Radweges, es warten Dollnstein, Solnhofen, Pappenheim und die Thermenstadt Treuchtlingen. Los geht's!

 

1. Dollnstein

Um auf Touren zu kommen, bieten sich die 24 Kilometer von Eichstätt nach Dollnstein geradezu an. Neben den Kirchen lohnt sich bei einer Pause der Besuch des Altmühlzentrums Burg Dollnstein, in dem Interessierte mehr über die Geschichte des Ortes, die Umgebung sowie die Natur erfahren. Und sogar einen Schatz gibt es hier! Das Video nimmt mit auf eine virtuelle Reise nach Dollnstein.

Naturpark Altmühltal, Radler bei Dollnstein

2. Solnhofen

Ab dem Start in Dollnstein sind es zwölf Kilometer auf dem Altmühltal-Radweg bis Solnhofen. Einen ersten Eindruck bekommen Radler dank der 360°-Panoramen bereits vor der Radtour. Nicht fehlen darf bei einem Stopp ein Besuch im Bürgermeister-Müller-Museum im Rathaus. Versteinerte Tiere und Pflanzen aus der Jurazeit, für die Ewigkeit konserviert im Solnhofener Plattenkalk, erlauben einen Blick in eine Zeit vor Jahrmillionen. Auch ganz bedeutende Funde wurden hier und in der Umgebung gemacht: Zwölf Exemplare des Urvogels Archaeopteryx wurden bereits entdeckt, zwei von ihnen können Besucher im Museum bewundern. Da sie den Übergang von Reptilien zu Vögeln darstellen, sind sie für die Evolutionsbiologie von großer Bedeutung.

Bei einem Stadtrundgang sind beispielsweise die Solabasilika, eines der ältesten Baudenkmäler Deutschlands, oder die beiden Kirchen St. Veit und St. Sola sehenswert. Oder Hobbysammler begeben sich auf Fossiliensuche im Hobbysteinbruch. 

Naturpark Altmühltal, Sola Basilika in Solnhofen

3. Pappenheim

Wieder geht es rauf auf die Drahtesel. Nach nur sieben Kilometern entlang der Altmühl grüßt stolz von hoch oben die Burg Pappenheim, deren Anfänge vermutlich bis vor die Zeit Karls des Großen zurückreichen. Einst war sie Stammburg der Erbmarschälle und Grafen von Pappenheim. Wer sich selbst einmal als Burgfräulein oder Ritter im Mittelalter fühlen möchte, dem bietet die weitläufige, durch eine Brücke verbundene, zweihöfige Burganlage eine gute Gelegenheit dazu. Innerhalb der sie umgebenden 1,5 Kilometer langen Burgmauer befinden sich beispielsweise die Burgkapelle, der Palas oder der Bergfried. Folterkammer oder Turnierplatz entführen in längst vergangene Zeiten, die auch im Natur- und Jagdmuseum oder im Historischen Museum lebendig werden.

Bei einem Spaziergang durch die Gassen Pappenheims unterhalb der Burg geht es vorbei am Alten und Neuen Schloss sowie an mehreren Kirchen, darunter auch die im 9. Jahrhundert erbaute St. Gallus-Kirche. 360°-Panoramen bieten einen ersten Blick auf Burg und Stadt.

Schon gewusst: Friedrich Schiller machte die Pappenheimer mit seinem Theaterstück "Wallensteins Tod" weltberühmt. Die Aussage des Feldherren über das Regiment der Pappenheimer unter dem Befehl des verwegenen Erbmarschalls Gottfried Heinrich, das im Dreißigjährigen Krieg als eine Art Elitekampftruppe an Wallensteins Seite kämpfte, ist heute als geflügeltes Wort in aller Munde: "Ich kenne meine Pappenheimer". 

Naturpark Altmühltal, Blick über Burg Pappenheim

4. Treuchtlingen

Auf gehts zu den letzten acht Kilometern der Tour! Als Zielort wartet Treuchtlingen, das einst als Eisenbahnknotenpunkt Bedeutung erlangte. Als Erinnerung daran und an die Zeit der Dampflokomotiven steht hier eine Schnellzuglok als Denkmal. Eisenbahngeschichte zum Anfassen!

Aber am besten erstmal orientieren. Das funktioniert hervorragend mit dem 360°-Panorama oder den Videos. Bei einem Stadtrundgang vor Ort begegnen Interessierte nicht nur der "Eisenbahnerstadt" Treuchtlingen. Auch Zeugnisse anderer geschichtlicher Epochen sind hier zahlreich vertreten: Stadtschloss, Markgrafenkirche, jüdischer Friedhof, Burgruine oder das mittelalterliche Zollhaus.

Treuchtlingen, Stadtschloss

Im Ortsteil Graben hat die Zeit Karls des Großen ihre Spuren hinterlassen, die heute noch sichtbar sind. Vor dem Rhein-Main-Donau-Kanal und dem Ludwig-Main-Donau-Kanal hatte der einstige Kaiser bereits um 793 die Vision, die Flusssysteme von Donau, Main und Rhein mit einem Kanal zu verbinden. Heute sind die Überreste des Karlsgrabens, auch "Fossa Carolina" genannt, noch als 500 Meter lange Wasserfläche und Erdwälle erkennbar. Sie gelten als eines der bedeutendsten Boden-Denkmäler aus karolingischer Zeit in Franken.

Naturpark Altmühltal, Fossa Carolina in Graben bei Treuchtlingen

Wem das immer noch nicht weit zurück in die Vergangenheit geht, der stattet der Villa Rustica einen Besuch ab. Was sich genau dahinter verbirgt, verrät der Audioguide. Dieses Zeugnis der römischen Geschichte liegt am Südhang des Nagelbergs und bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt. 

 

Tipp:

Nach drei Tagen Radeln durch die Geschichte des Naturparks Altmühltal freuen sich nicht nur müde Radler auf ein bisschen Entspannung. Was eignet sich da besser als eine Therme. Wie gut, dass dieser Wunsch in Treuchtlingen erfüllt werden kann. In der Altmühltherme warten neben dem Familien- und Aktivbad auch ein Thermalbad und ein Saunabereich auf Gäste. Hier lässt es sich sogar bei 80°C in einem Schienenbus saunieren - mit direktem Blick auf die Altmühl. Ein wunderbarer Abschluss für die Tour, hat der Fluss die Radler doch drei Tage lang begleitet. Einen Überblick über die Altmühltherme und Treuchtlingen liefert auch das 360°-Panorama.

Naturpark Altmühltal, Schienenbus-Sauna in der Altmühltherme Treuchtlingen

Zusatztipp

Weißenburg i.Bay.

Wer noch nicht genug von den Römern hat, der verlängert seine Tour einfach bis nach Weißenburg i.Bay., denn hier warten Römertherme, RömerMuseum und das teilrekonstruierte, im Audioguide erlebbare Römerkastell Biriciana - und sogar ein echter Schatz! Über das zehn Kilometer lange Teilstück des Rundwegs "Weißenburg-Graben-Treuchtlingen-Weißenburg" geht es hinein in die römische Geschichte. Neugierige lauschen schon jetzt der Einführung zum RömerMuseum. Aber auch den Hohenzollern begegnen Radler hier. Die Wülzburg hoch über Weißenburg bildet mit einem tollen Ausblick auf die Stadt den Abschluss einer erlebnisreichen (Zeit-)Reise. Jetzt bei Panoramatouren zu Stadt und Burg selbst überzeugen!

Naturpark Altmühltal, Römercastell "Biriciana" in Weißenburg i.Bay.

Wen nehmen Sie mit auf eine Reise in den Naturpark Altmühltal? Virtuell oder live vor Ort, gleich jetzt die digitale Karte dazu teilen.