Obermain.Jura – Urlaub im Gottesgarten

Heute digital – morgen vor Ort

"Wohl auf, die Luft geht frisch und rein…" Mit dem bekannten Frankenlied schrieb Victor von Scheffel nicht nur eine Frankenhymne, sondern setzte damit auch dem "Gottesgarten am Obermain" ein musikalisches Denkmal. Heute zählt das fränkische Dreigestirn - das barocke Kloster Banz, die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen und der Staffelberg, der "Berg der Franken" - zu den Highlights der Tourismusregion Obermain.Jura. Diese liegt zentral zwischen Bamberg, Coburg und Kulmbach. Ausgangspunkt dieser Drei-Tages-Tour ist die Adam-Riese-Stadt Bad Staffelstein. Von dort geht es mit dem Rad auf dem MainRadweg flussaufwärts bis nach Weismain und zum Kordigast.

Tag 1 – Bad Staffelstein

Gleich zu Beginn der Tour wartet Bad Staffelstein darauf, entdeckt zu werden. Die historische Stadt am Obermain punktet gleichermaßen mit reicher Geschichte, Sehenswürdigkeiten von Weltrang und kulinarischen Angeboten. Am Nachmittag werden auf Schusters Rappen die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen und der Staffelberg besucht, bevor die wärmste und stärkste Thermalsole Bayerns in der Obermain Therme zur Entspannung einlädt. Doch bevor der Rucksack gepackt wird, bietet das Video einen Überblick über das Tagesprogramm.

Vorschaubild
Bad Staffelstein Sehenswürdigkeiten | Franken | Deutschland | Lilies Diary (02:30)

1. Stadtspaziergang

"Das macht nach Adam Riese..." - wer kennt diese Redensart nicht? Am Anfang der Tour wartet an der Ecke Marktplatz / Bahnhofstraße, am Bad Staffelsteiner Rathaus, das Denkmal für Adam Ries(e), den sprichwörtlich gewordenen Rechenmeister, der 1492 hier geboren wurde. 

Das pittoreske Rathaus selbst ist heute Wahrzeichen der Stadt, dabei litt es unter den beiden Stadtbränden, die in den Jahren 1473 und 1684 in Bad Staffelstein wüteten. Aus dem Spätmittelalter erhalten sind jedoch noch große Teile der Erdgeschossmauern. Das heutige Gebäude wurde ab 1685 errichtet. Das Marktrecht erhielt Bad Staffelstein im Jahr 1130, woran im Inneren des Rathauses noch eine Wandmalerei und eine Inschrift erinnern. 

Weitere Highlights innerhalb der Stadtmauer Bad Staffelsteins bilden die Stadtpfarrkirche St. Kilian, das Stadtmuseum mit archäologischen Funden und Abteilungen zu Adam Riese und Victor von Scheffel, das Landwirtschaftsamt - ehemals Amtshaus des Bamberger Domkapitels -, die Kapellen St. Georg und St. Anna sowie der Stadtturm als bedeutendster Rest der ehemaligen Stadtbefestigung. 

Neugierig geworden? Dann ermöglicht ein Panoramarundgang schon vorab, Marktplatz und Stadtturm zu entdecken. 

Bad Staffelstein, Adam-Riese-Denkmal

 
Tipp:

Durchatmen wie am Meer - das ist in Franken doch gar nicht möglich! Falsch gedacht, denn Gradierwerke machen genau dies erlebbar. So auch in Bad Staffelstein: Im Kurpark neben der Obermain Therme liegt nicht nur die Seebühne, sondern auch das Doppel-Gradierwerk mit seinen Laubengängen. In diesem Freiluftinhalatorium rieselt die Bad Staffelsteiner Sole über Schwarzdornreisigzweige, wird dabei zerstäubt und das Wasser verdunstet. Die zurückbleibenden Mineralien sind in den Aerosolen enthalten und schaffen so ein gesundheitsförderndes Klima. Auch wenn die Gradierwerke im Winter nicht zur Verfügung stehen, so lassen sie sich doch bereits jetzt bei dem Panoramarundgang "Kurpark & Gradierwerke" entdecken.

Bad Staffelstein, am Gradierwerk im Kurpark

2. Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen

Eingebettet in die Natur ragt sie zwischen den Baumspitzen empor - die Ende des 18. Jahrhunderts nach den Plänen des Architekten Balthasar Neumann erbaute Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen. Sie gehört zu den bedeutendsten Barockbauten in Bayern. Jährlich strömen tausende Wallfahrer und Besucher hierher, um den Schutz der 14 Nothelfer zu erbitten. Betreut werden die Wallfahrer und Besucher von den Franziskanern, die seit 1839 in Vierzehnheiligen leben - sei es in Gesprächen, bei Gottesdiensten oder bei Kirchenführungen. Jetzt schon mal die Luftaufnahme "Vierzehnheiligen" und den Film "Erlebnis zwischen Main & Jura: Ein Tag rund um Vierzehnheiligen" genießen!

Vom Bad Staffelsteiner Ortsteil Schönbrunn führt der Keltenweg B in ca. sechs Kilometern zu dem Wallfahrtsort.

Bad Staffelstein, Basilika Vierzehnheiligen

3. Staffelberg

Von der Basilika geht es über ein Teilstück des vom Deutschen Wanderverband als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" zertifizierten "Gottesgartenrundweg Süd" in ca. fünf Kilometern auf den heiligen Berg der Franken, den Staffelberg.

280 Meter überragt der Tafelberg das Maintal – wer hinaufsteigt, der wird mit einem eindrucksvollen Panoramablick über das Obermain.Jura belohnt. Früher, bereits vor über 2.000 Jahren, war der Staffelberg Siedlungsgebiet und Heimat der Kelten: erst kürzlich wurde eine mächtige Toranlage im Westen der ehemaligen Keltenstadt archäologisch untersucht. Heute ist der Staffelberg mit der Adelgundiskapelle und der Staffelbergklause (Öffnungszeiten beachten!) ein beliebtes Ausflugsziel bei Einheimischen und Touristen, wie auch der virtuelle Rundgang "Staffelberg"/"Kapelle am Staffelberg" zeigt. Über den Keltenweg D wird das Stadtgebiet Bad Staffelsteins in ca. zwei Kilometern wieder erreicht.

Staffelberg (Obermain.Jura)

 

Tipp:

Wer den wanderreichen Tag abends gemütlich ausklingen lassen möchte, dem empfiehlt sich die Obermain Therme unweit des Stadtzentrums. Regenerieren, vitalisieren, entspannen, pflegen, heilen: Bayerns wärmste und stärkste Thermalsole ist ein Naturphänomen, das Körper, Geist und Seele gut tut. Ein erster Überblick über Kurpark und Obermain Therme ist bereits vor der Reise möglich. Einen weiteren Eindruck bieten die bewegten Bilder "Erlebnis zwischen Main & Jura: Ein Tag am Meer in Bad Staffelstein".

Bad Staffelstein, Vitalbecken der Obermain Therme

Tag 2 – Kultur erleben

Heute wird der Drahtesel gesattelt. Von Bad Staffelstein führt die Tour am zweiten Tag über Kloster Banz in die ca. sieben Kilometer entfernte Korbstadt Lichtenfels und weiter nach Michelau i.OFr. 
 

1. Kloster Banz

Auf der Banz-Tour geht es über einen Abstecher nach Neubanz und hinauf zum Kloster Banz, der ehemaligen Benediktinerabtei und heutigem Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung. Gut ausgeruht lässt sich dieser Anstieg sicher bewältigen. 

Das nach den Plänen der Brüder Dientzenhofer erbaute Kloster Banz hat mit seiner Klosteranlage, der Stiftskirche und der Fossiliensammlung - die allerdings auch zahlreiche andere Exponate wie beispielsweise ägyptische Mumien zeigt - vieles für die Besucher zu bieten. Regelmäßig finden für Interessierte Führungen durch das Kloster und das Museum statt. Per Luftaufnahme und Panoramatour im Innenhof lässt sich Kloster Banz vorab erkunden.

Kloster Banz (Obermain.Jura)

Tipp:

Wem jetzt noch ein bisschen mehr Abenteuer fehlt, der findet oberhalb des Klosters den Waldklettergarten Banz, wie das Video "Erlebnis zwischen Main & Jura: Klettern, lernen & wandern rund um Kloster Banz" zeigt. Dieser bietet auf verschiedenen Parcours Kletterspaß in luftiger Höhe für Jung und Alt, die dabei Sportlichkeit, Geschick und Mut unter Beweis stellen können.

 

Mit Kloster Banz verabschieden sich die Radler vom fränkischen Dreigestirn und das Rad rollt fast von selbst hinunter nach Hausen, vielleicht trägt der Schwung auch noch bis zur fränkischen Lebensader. Der Main wird am Wehr überquert, bevor am Ufer des Schönbrunner Sees der MainRadweg die Führung übernimmt. Bis zum Abend begleitet er die Radler flussaufwärts.
  

2. Lichtenfels

Der MainRadweg bringt die Radler hinein in die Deutsche Korbstadt Lichtenfels. Nein, hier wird keinem ein Korb gegeben, sondern hier dreht sich alles um die alte Handwerkskunst des Flechtens. Wer eine Idee vom Flechthandwerk bekommen möchte, der ist mit dem Film "Erlebnis zwischen Main & Jura: Flechten & Fossilien in der Korbstadt Lichtenfels" gut beraten. Von den USA bis nach Russland, von Europa bis Südamerika reichten Ende des 19. Jahrhunderts die Handelsbeziehungen der Lichtenfelser Korbindustrie. Noch heute ist sie lebendig, beispielsweise beim alljährlichen Korbmarkt im September. Wer selbst flechten möchte, der kann an einem der Kurse teilnehmen, die regelmäßig angeboten werden.

Ausblick vom Oberen Torturm in Lichtenfels (Obermain.Jura)

Doch Lichtenfels hat noch mehr zu bieten, so hat sich die Altstadt bis heute ihren typisch fränkischen Charakter bewahrt, wie ein 3D Modell zeigt. Im 14. Jahrhundert war die Stadt von einer Ringmauer mit drei Tortürmen umgeben: Das Bamberger Tor, das Kronacher Tor (beide sind heute noch erhalten) und das Coburger Tor. Auch Teile der alten Stadtmauer sowie der "Rote Turm", einer von ehemals fünf Wehrtürmen, sind noch sichtbar. Das Herzstück der Stadt ist das historisch-barocke Rathaus am Marktplatz. Es wurde 1742 nach Plänen von Justus Heinrich Dientzenhofer gebaut. Über den Dächern der Altstadt thront das Stadtschloss, heute das kulturelle Zentrum der Deutschen Korbstadt. Am Ortsrand der Altstadt steht die katholische Stadtpfarrkirche mit ihrem markanten und das Stadtbild beherrschenden Fünfspitz-Turm.

 

3. Michelau i.OFr.

Auf dem "Pfad der Flechtkultur" legen Radler die letzten Tageskilometer zurück. Stationen entlang des Pfades der Flechtkultur informieren über Geschichte und Tradition des Korbmacherhandwerks. Die ersten acht Stationen begleiten die Radler nach Michelau i.OFr. und leiten sie direkt bis zum 1934 gegründeten Deutschen Korbmuseum. Dort erzählen mehr als 2.000 Exponate von der Entstehung des Geflechts sowie über das Leben der Korbmacher und Händler. Aber auch moderne Designobjekte aus aller Welt finden sich im Museum, das im Wohn- und Geschäftshaus einer bedeutenden Michelauer Korbhändlerfamilie untergebracht ist. Einige präsentieren sich schon vorab im Video.

Korbmuseum in Michelau i.OFr. (Obermain.Jura)

Der Main prägte das im Jahr 1195 erstmals urkundlich erwähnte Michelau i.OFr. von jeher: einerseits durch Überschwemmungen, andererseits war er aber auch die wirtschaftliche Grundlage vieler vom Fischfang lebender Bewohner. Die Korbmacherei wurde im 18. Jahrhundert bedeutender als die Fischerei sowie die Herstellung von Weinbergpfählen. 

Tag 3 – Familienspaß und Natur pur rund um Weismain

Von Michelau i.OFr. gelangen die Radler am dritten Tourtag entlang des MainRadwegs nach Altenkunstadt mit seiner sehenswerten ehemaligen Synagoge - sie beherbergt heute das "Museum für die jüdische Geschichte am Obermain" - und biegen Richtung Weismain ab. Nach einem Spaziergang durch den Ort warten zum Ausklang der Tour das Kleinziegenfelder Tal und der Kordigast. 
 

1. Weismain

Der Tag startet mit einem kurzen Spaziergang durch die Stadt Weismain. Was sich dort alles entdecken lässt, zeigt vorab der Film. Entlang der teilweise gut erhaltenen Stadtmauer lassen sich bereits historische Gebäude betrachten. Durch das Obere Tor geht es hinein in die sehenswerte Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, dem Renaissance-Rathaus von 1543 oder der Pfarrkirche St. Martin. Im Kastenhof befindet sich zudem die Umweltstation des Landkreises Lichtenfels, die auch spannende Kurse rund um die Themen Natur, Garten, Umweltschutz und traditionelles Handwerk oder auch Töpferkurse, Backen im Holzbackofen, Bienenprojekte, Wasserexkursionen oder Radtouren anbietet.
  

Tipp:

Für Aktive ist ein Ausflug in das Kleinziegenfelder Tal ein absolutes Muss, ist es doch ein Paradebeispiel für die vielen tief eingeschnittenen Täler zwischen hoch aufragenden Kalksteinfelsen im Gottesgarten. Mit dem Rad sind die ca. acht Kilometer nach Weihersmühle nur ein Katzensprung. Dort wird umgesattelt auf Schusters Rappen. Der Rundweg 4 führt in sieben Kilometern über Weiden und Kleinziegenfeld in das Kleinziegenfelder Tal. Zahlreiche Mühlen und die Magerrasen machen das Naturparadies sehenswert. Immer an der Weismain entlang ist bald der Ausgangsort Weihersmühle wieder erreicht. Der Bayerische Rundfunk bietet in seiner Mediathek einen eindrucksvollen Einblick in diese Naturschönheit. 

Radfahrer im Kleinziegenfelder Tal (Obermain.Jura)

2. Kordigast

Wenn auf der Radtour durch das Obermain.Jura Kinder mit von der Partie sind, dann haben diese sich zum Abschluss eine Belohnung verdient. Durch die 16 Stationen des Natur-Kultur-Lehrpfades "Schlauwienix" wird die acht Kilometer lange Wanderung vom Kastenhof in Weismain auf den Kordigast und wieder zurück zur lehrreichen Geschichtsstunde, denn bereits aus der Zeit der alten Kelten im 5. Jahrhundert vor Christus gibt es hier Siedlungsspuren. Aber nicht nur die tolle Aussicht entschädigt für die Mühen des Aufstiegs auf den 536 Meter hohen Kordigast, hier warten auch der Abenteuerspielplatz "Spielwienix", eine Fossilienschürfstelle oder der Felsenpfad auf kleine und große Entdecker. Was es alles zu entdecken gibt? Der Film "Erlebnis zwischen Main & Jura: Spaß für Groß & Klein auf dem Kordigast" hält die Antwort parat. Film ab! 

Obermain.Jura, Keltenspielplatz auf dem Kordigast

Zusatztipp

Wer jetzt noch Energie hat, sollte sich eine Paddeltour auf dem Main keinesfalls entgehen lassen. Einfach mal die Perspektive wechseln und das Obermain.Jura vom Wasser aus erkunden. Zumindest ein Teilstück des Rückwegs zum Ausgangsort der dreitägigen Tour lässt sich ab Hochstadt am Main so zurücklegen. Nach 22 Flusskilometern ist dann der Ausgangsort Bad Staffelstein wieder erreicht. Neben Kanufahrern kommen hier auch Stand-up-Paddler auf ihre Kosten. Das Schöne: keine großen Schiffe stören das Vergnügen, denn der Main ist hier noch nicht schiffbar. Das "Erlebnis zwischen Main & Jura: Spaß & Sport auf dem idyllischen Main" bietet den Perspektivwechsel auch schon vor dem heimischen Fernsehgerät!

Stand-up-Paddling auf dem Main (Obermain.Jura)

Wen nehmen Sie mit auf eine Reise in die Region Obermain.Jura? Virtuell oder live vor Ort, gleich jetzt die digitale Karte dazu teilen.