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Hohe Kemenate

Die „Hohe Kemenate“ in Karlstadt ist ein bemerkenswertes Beispiel für einen frühen steinernen Hausturmbau und diente ursprünglich als Sitz eines bischöflichen Ministerialen. Dieser hatte im Verteidigungsfall das Kommando über einen Abschnitt der Stadtbefestigung inne. Der Begriff „Hohe Kemenate“ leitet sich von „mit Kamin versehene Kammer“ ab und bezeichnete zunächst beheizbare Wohngemächer. Auf größeren Burgen entwickelte sich die Kemenate später zu einem Wohnbereich, der speziell den Damen vorbehalten war.

Interessanterweise wurde der Begriff „Hohe Kemenate“ für das Gebäude in der Hauptstraße bereits 1663 verwendet, wie aus Archivmaterial der Stadt hervorgeht. Dies könnte eine Anspielung auf die glanzvolleren Zeiten des Hauses sein. Heute beherbergt die „Hohe Kemenate“ die Stadtbibliothek, und ein Besuch des Gebäudes lohnt sich nicht nur wegen seiner historischen Bedeutung, sondern auch aufgrund der charmanten Verbindung von mittelalterlicher Architektur und moderner Nutzung.