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Harold López-Nussa Quartet

Datum: 09.05.24 - 10.05.24

Zeit: 21:00 bis 00:00 Uhr

Zum Auftakt des Pijazzo 2024 wird es heiß – egal wie sich der Abend Anfang Mai in Oberfranken wettertechnisch gestaltet. Denn im Steingraeber-Hoftheater ist Harold López-Nussa mit seinem Quartett zu Gast: ein Kubaner, der das Tanzen und seine Heimat mit all ihren kulturellen Einflüssen liebt.

Diese Leidenschaft hört man in jedem Stück, das der Pianist im Laufe seiner Karriere komponiert hat: rhythmisch und quirlig, zumindest zum Mitwippen einladend (Oberfranken lässt abermals grüßen). Und wenn es einmal wehmütig wird, dann spürt man auch da Kuba und die Sehnsucht von Harold und seinen Bandkollegen nach ihrer Heimat, die sie heutzutage selten zu Gesicht bekommen – langen Tourneen um die Welt sei Dank.

Mit ihrem Album „Timba a la Americana“ hat die Band das Ziel, die Grenzen des als Latin-Jazz bekannten Musikstils etwas anders zu setzen, um nicht zu sagen einzureißen. Da werden alte Trommelrhythmen mit faszinierenden Improvisationen vermischt, klassischer Rumba wechselt sich mit Grooves ab, die komplexer und, wie es Harold selbst sagt, nicht so offensichtlich sind. Alles in allem entsteht ein funkensprühendes Exotik-Feuerwerk à la Harold López-Nussa. Fun Fact: Fidel Castro strich den Begriff „Salsa“ aus dem kubanischen Wortschatz. Doch seine findigen Untertanen erfanden für den Tanz einfach einen neuen Namen: „Timba“.

Harold stammt aus einer berühmten kubanischen Musikerfamilie und begann das Klavierspielen bereits mit acht Jahren. Anfangs typisch klassisch, wechselte er mit 18 zum Jazz, wo er seitdem zu den vielversprechendsten lateinamerikanischen Pianisten zählt. 2005 gab es für sein Können den Ersten Preis und den Hörerpreis in Montreux, 2011 den Jazz Talent der französischen ADAMI. Er komponiert außerdem Filmmusik, für die es in Lateinamerika Auszeichnungen regnete.

„López-Nussas Anmut beim Single-Note-Spiel ähnelt der von Herbie Hancock und seine mit beiden Fäusten gespielten Attacken sind so beglückend wie die von Chick Corea“, schrieb Harold Mandel im DownBeat Magazine. Und das in einer Mischung aus Jazz-, Pop-, Klassik- und Folklorelementen. Wie gesagt: Es wird heiß.