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Arnsberger Leite

Die Arnsberger Leite gehört nicht nur zu den landschaftlich schönsten Partien des Altmühltales, auch botanisch ist sie von besonderer Bedeutung. Aus steilen Schafweiden mit verstreuten Wacholderbüschen ragen mächtige Dolomitfelsen, dazwischen lichter Wald.

Ihre Steppenheide bezeichnen Kenner als die interessanteste der ganzen Altmühlalb. Auf ihr wachsen vor allem auch Arten, die sonst hauptsächlich im Südosten Europas oder südlich der Alpen verbreitet sind.

Am Hang lassen sich mehrere Pflanzengesellschaften unterscheiden: Am Hangfuß ist der Halbtrockenrasen mit Fettwiesenarten gemischt, da sich dort die Feuchtigkeit länger halten kann. Nach oben schließt sich der eigentliche Halbtrockenrasen an, in dem viele stachelige Gewächse wie die Silberdistel oder Pflanzen mit stark behaarten Blättern wie die bis zu 2 Meter hoch werdende Großblütige Königskerze zu finden sind, die von den Schafen verschmäht werden. Bemerkenswert ist hier auch das Vorkommen verschiedener Knabenkraut-Arten.

Der folgende Hangteil unterhalb der Felsen ist von lückigem Trockenrasen bedeckt. Kennzeichnend dafür sind außer bestimmten Gräsern (z. B. Schillergras, Haldenblaugras) Gamander, Frühlingsfingerkraut und Knolliger Hahnenfuß. Die Felsen, Felsstufen und Felsbänder schließlich tragen eine Pflanzengesellschaft, die als Felssteppenrasen bezeichnet wird. Charakteristisch hierfür sind die Pfingstnelke, der dekorative Blaue Felslattich und das Bergsteinkraut. Im gleichen Abschnitt gedeiht auch das seltene Immergrüne Felsenblümchen, das sich sonst nur in kälteren Gegenden findet. Zu den größten Seltenheiten der Altmühlalb zählt schließlich das Federgras, das ursprünglich aus östlichen Steppen stammt und zur Blütezeit – im Juni – mit seiner bis zu 30 Zentimeter langen Granne besonders auffällt; es hat seinen Standort auf einer Felsenterrasse unter der so genannten „Gelben Höhle“.

Eine andere – nur für den Kletterer zugängliche – Höhle inmitten der Felswand wurde von der frühen Bronzezeit bis in die Römerzeit von Menschen benutzt; zu den merkwürdigsten Funden gehörten menschliche Schädelbruchstücke, die wohl auf Menschenopfer hindeuten.

Arnsberger Leite (Kipfenberg, Naturpark Altmühltal)