Obermain.Jura: Mit vereinten Kräften zum Traum-Trail

Über 50 Freiwillige, mehr als 500 Arbeitsstunden und ein Waldstück am Krappenberg im Obermain.Jura: Das waren die Zutaten, mit denen die Mountainbike-Community rund um Lichtenfels ihren Traum vom eigenen Trail wahr gemacht hat. Maßgeblich daran beteiligt war Marc Kober, begeisterter Sportler und MTB-Beauftragter des Landkreises Lichtenfels.

Mein Name ist Klaus Dorsch. Aufgewachsen in Wassertrüdingen am Fuße des Hesselbergs ist es typisch fränkisch für mich, Anerkennung und Lobeshymnen nur sehr dosiert einzusetzen. Wenn ich – bevorzugt mit dem Rad – als reiselustiger Redakteur in Franken unterwegs bin, originelle Menschen treffe, Natur und Kultur neu entdecke, die fränkische Küche, vor Ort gebrautes Bier und heimischen Silvaner genieße, heißt mein Resümee: „Reiseland Franken, Du bassd scho.”

Mit den Hausbesuchen begleiten wir Einheimische bei ihrem täglichen Wirken im Urlaubsland Franken. Heute erkunde ich zusammen mit Marc Kober die Mountainbike-Trails rund um Lichtenfels.

Ein neuer Trail entsteht

Ganz klar: Wer mit dem Mountainbike bergab Spaß haben will, der muss erst einmal nach oben. Das gilt auch für den Lichtenfelser Krappenberg und so nimmt Marc Kober den Anstieg gelassen. Auf einer geschotterten Forststraße fährt er an der Friedenslinde vorbei bis zum Einstieg des 1,4 Kilometer langen Trails, der nach der markanten Linde benannt wurde und Anfänger:innen ebenso wie MTB-Experten gerecht wird.

Gebaut wurde der Trail 2021 von freiwilligen Helfer:innen. Natürlich haben die Mountainbike-Begeisterten den Trail nicht einfach dort angelegt, wo sie es gerade schön fanden: „Das Waldstück haben uns die Bayerischen Staatsforsten zur Verfügung gestellt“, blickt Marc Kober zurück, „und auch das Landratsamt war mit im Boot“. Nicht zuletzt durch seine eigene Person, denn Marc Kober ist sowohl begeisterter Mountainbiker und Tourenführer als auch MTB-Beauftragter des Landkreises Lichtenfels. In dieser Funktion vermittelt er zwischen allen Beteiligten.

© Ralf Eiba

Ein Projekt für die ganz Region

Radsportler:innen, Behörden und Waldbesitzer:innen arbeiten nicht erst seit dem Bau des Trails an der Friedenslinde zusammen, wie Marc Kober betont: „Unsere MTB-Community pflegt schon seit über zehn Jahren ein gutes Miteinander, was bei anderen Akteuren wie den Bayerischen Staatsforsten oder der Unteren Naturschutzbehörde auch Anklang findet. So finden wir immer Kompromisse, die alle mittragen können.“

Der neue Trail ist ein ausgesprochen schönes „Kind“ dieser Zusammenarbeit und Vorzeigeprojekt für die ganze Region. „Wir haben ihn nicht künstlich angelegt, sondern die Natur lediglich modelliert“, so Marc Kober und schwingt mit dem Mountainbike über moosig weichen Waldboden genauso wie über Wurzeln oder steinige Passagen. Umgesetzt wurde alles nach einem Grundsatz: Verbaut wird nur, was im Wald natürlich vorkommt.

© Ralf Eiba

Mountainbike-Paradies Obermain•Jura

„Je nach Witterung und Jahreszeit ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen, so wird es nie langweilig“, beschreibt er das Besondere des Trails, den die freiwilligen Helfer:innen in nur drei Wochen gebaut haben. Die schmale Strecke ist durchaus fordernd, „aber dank paralleler Teilstücke in verschiedenen Schwierigkeitsgraden trotzdem für Anfänger wie Fortgeschrittene gleichermaßen interessant“.

Das gilt im Übrigen für das gesamte Obermain•Jura. „Für Mountainbike-Touren haben wir genau das passende Terrain mit lichten Buchenwäldern, flachen Wegen entlang der Hänge und anspruchsvollen Anstiegen“, zählt Marc Kober die Vorzüge der Urlaubslandschaft auf: „So kommt jeder auf seine Kosten. Der eine will Kilometer fressen, der andere möglichst viele Höhenmeter sammeln und wiederum ein anderer eine eher gemütliche Runde drehen.“

„Die Mountainbike-Region Obermain.Jura hält für jeden etwas bereit – vom Profi-Sportler bis zum Einsteiger.“

Marc Kober

Alleine rund um Lichtenfels lassen sich innerhalb kurzer Zeit viele Routen erreichen, die in alle Himmelsrichtungen weisen und zu größeren Rundtouren verbunden werden können. Auch hier kam laut Marc Kober die gute Zusammenarbeit zum Tragen: „Wir wurden von Anfang an in die Planungen einbezogen und haben deshalb unsere Erfahrung und unser Wissen gut einbringen können.“ Das hat noch einen weiteren Vorteil: Nur selten kommt es zu Konflikten mit Wandernden, da für sie die MTB-Strecken klar ersichtlich sind.

© Ralf Eiba

Immer im Einklang mit der Natur

Die Lichtenfelser Mountainbiker:innen setzen auch beim Naturschutz klar auf Kooperation. Dieses Thema ist Marc Kober besonders wichtig: „MTB-Fahrer sind keine schwarzen Schafe, die sich um nichts scheren und einfach sinnentleert durch den Wald fahren.“ Ganz im Gegenteil, wie der MTB-Beauftragte findet: „Uns ist sehr am Schutz der Natur gelegen und das geben wir auch weiter.“ So helfen zum Beispiel die Kids des Radvereins „RVC Trieb“, bei dem sich Marc Kober um den Nachwuchs kümmert, den Bayerischen Staatsforsten beim Bäume pflanzen.

Auch bei den geführten MTB-Touren, die er begleitet, sensibilisiert er die Teilnehmenden für den Naturschutz – ebenso wie für die kulinarischen Besonderheiten seiner Heimat. Die geführten Touren stehen zum Beispiel unter dem Motto „Bike & Fish“ oder „Bike, Beer & Grill“. Eine gute Tour und eine Einkehr danach gehören für Marc Kober eben einfach zusammen, etwa im Biergarten am Kloster Banz oder bei der Braumanufaktur Lippert in Lichtenfels.

© Obermain.Jura / Tobias Woggon

Man darf gespannt darauf sein, wie sich das Lichtenfelser Mountainbike-Terrain noch entwickeln wird. Neue Projekte, so viel verrät Marc Kober, sind nämlich bereits in Planung. Um gedanklich Raum für neue Ideen zu schaffen, schwingt er sich aufs Mountainbike: „Wenn ich in unserer herrlichen Natur unterwegs bin, wird der Kopf frei – dann kann ich alles loslassen.“

Hoch und runter über „Stock und Stein“ – wer sich nun selbst einmal aufs Mountainbike begeben möchte, um die Trails rund um Lichtenfels zu erkunden, findet unter www.obermain-jura.de/radtouren/ weitere Informationen. Vom Radfahren, Wandern und Paddeln über das „fränkische Dreigestirn“ und die Korbflechtkunst bis hin zur wohltuenden Entspannung in der Therme ist in der Urlaubsregion Obermain.Jura für jeden etwas geboten – mehr dazu unter www.obermain-jura.de. Und ob mit Bus oder Bahn – durch die zentrale Lage ist die Anreise in die Ferienlandschaft problemlos möglich: www.obermain-jura.de/de/service/anreise/.

Klaus Dorsch

Verfasst von Klaus Dorsch
am 28. April 2023 unter Allgemein, Hausbesuche Franken, Radelparadies Franken mit den Schlagwörtern Natur, Obermain.Jura, Radfahren.

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