Bärenstarke Familienbande in der Urlaubsregion Coburg.Rennsteig

In der Sonneberger Werkstatt der Familie Martin entstehen aus Mohair, Holzwolle und viel handwerklichem Können außergewöhnliche Sammlerbären. Seit fast 100 Jahren begeistern die Teddys aus der Region Coburg.Rennsteig Liebhaber in der ganzen Welt.

Wenn man Wein mit Familiennamen (und Sisi mit Vornamen) heißt, passt es wunderbar, wenn man über den Frankenwein schreiben darf. Und über Frankens kulinarische Besonderheiten. Über Natur, Traditionen und Kultur. Und vor allem über die Menschen, die das Urlaubsland so besonders machen. Das tue ich, seitdem ich vor rund 20 Jahren als Journalistin vom Bayerischen Wald in den Naturpark Altmühltal gezogen bin. So vereint meine Arbeit zwei meiner Lieblingsdinge: Schreiben und Reisen – denn noch immer ist jeder Recherche-Besuch in Franken wie Urlaub, bei dem unglaublich spannende und gastfreundliche Menschen meinen Horizont erweitern.

Mit den „Hausbesuchen“ begleiten wir Einheimische bei ihrem täglichen Wirken im Urlaubsland Franken. In der Region Coburg.Rennsteig besuche ich die Teddys bei „Martin Bären“ und lasse mich von Sindy Wohlleben über die brummigen Kuscheltiere aufklären.

Bei einem Bummel durch die Spielzeugstadt Sonneberg in der Urlaubsregion Coburg.Rennsteig ist das Haus von „Martin Bären“ kaum zu übersehen. Im Schaufenster thront schließlich der größte Teddy der Welt.

5,60 Meter ist der riesige Spielgefährte mit Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde groß, sogar sitzend bringt er es noch auf stattliche 3,40 Meter. „Für den Bären haben wir extra angebaut“, erzählt Sindy Wohlleben von „Martin Bären“. Kaum ein Besucher verpasst die Gelegenheit, auf dem Schoß des Bären Platz zu nehmen und ein Erinnerungsfoto zu schießen. Absolut fotowürdig sind auch die Bären kleineren Formats, die im Laden eine herzige Parade bilden: Wie in einem possierlichen Regenbogen reihen sich honiggelbe, rosafarbene, zartgrüne oder meerblaue Bären aneinander. In einer Tasse hat neben einer Stange Zimt das kleine „Punschbärchen“ Platz gefunden und in einer Hängematte haben es sich viele weitere fellige Gesellen bequem gemacht. Entspannen können die Bären hier in Sonneberg allemal, genauso wie in der gesamten Region Coburg.Rennsteig auch Urlauber und Erholungssuchende ohne Pelz ein vielfältiges Angebot vorfinden. Das Gebiet bietet eine Vielzahl an Wander- und Radmöglichkeiten rund um den Rennsteig und hat mit dem größten Skigebiet im Thüringer Wald auch Alternativen für Wintersportler parat. In den Thermen von Bad Rodach und Bad Colberg wird Kraft für Geist und Seele getankt, und Coburg überzeugt als kulturelles Zentrum mit Samba-Festival und der eindrucksvollen Veste. Weiterhin machen traditionelle Feierlichkeiten, die alte Braukunst und die historische Spielzeugherstellung Coburg.Rennsteig zu einem unvergleichlichen fränkischen Urlaubserlebnis.

©Sisi Wein

Auch die Martin-Bären reihen sich in die lange Spielzeugtradition des Urlaubsgebiets ein: 2013 hat Sina Martin in fünfter Generation den Familienbetrieb übernommen. Derzeit befindet sich die junge Chefin in Elternzeit, weshalb Sindy Wohlleben sie im Betrieb vertritt. In der Werkstatt sind derweil die „guten Geister“ am Werk, die „Martin Bären“ teils schon seit Jahrzehnten die Treue halten. Hier werden die Bären entworfen, genäht, mit Brummstimme und beweglichen Gliedmaßen versehen und mit vielen Accessoires vollendet: entweder als limitierter Serienbär oder als begehrtes Einzelstück. Die meisten Bären werden mit Holzwolle „hart gestopft“. Es gibt sie aber auch gefüllt mit Zirbenholz, das mit seinem dezenten Duft beim Einschlafen hilft, als Heu- oder Kirschkernbär sowie – wenn es ein Kuschelbär für Kinder sein soll – mit einem Innenleben aus weichem Fleece. Auf alle Fälle haben die Bären ihr Herz immer am rechten Fleck: Das Martin-Markenzeichen ist ein grünes Metallherz auf der Bärenbrust. Die Liebe zum Detail ist jedem Bären sofort anzusehen. Auf den zweiten Blick zeigt sich zudem, dass die Martins großen Wert auf Nachhaltigkeit und regionale Rohstoffe legen, wie Sindy Wohlleben betont: „Wir verwenden zum Beispiel mundgeblasene Glasaugen aus unserer Nachbarstadt Lauscha, die Füllwatte kommt aus Ebersdorf bei Coburg.“ Seit Kurzem schenken die Martins auch getragener Kleidung ein zweites Leben: Alte Jeans ihrer Kunden „upcyceln“ sie zu einzigartigen Bären-Persönlichkeiten.

„Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und regionale Rohstoffe.“

Sindy Wohlleben

Bei den Martins hat übrigens nicht nur der größte Bär der Welt, sondern mit gerade einmal drei Millimetern auch das wahrscheinlich kleinste Exemplar sein Zuhause – und zwar im „Deutschen Teddybären Museum“, das sich im Obergeschoss von „Martin Bären“ befindet. Hier hat die Familie all die Bären versammelt, die seit Anbeginn der Firmengeschichte hergestellt wurden. Es versteht sich von selbst, dass in der Teddywerkstatt des Museums auch die Bären selbst am Werk sind. An die Pinnwand der Werkstatt sind fellige Beine und Bäuche geheftet: „Hier sieht man gut, aus wie vielen einzelnen Teilen ein Teddy besteht.“ Das ist Ansporn, um sich selbst einen kleinen Bären zu machen – zumindest in Teilen. „Bei uns können sich Besucher einen kleinen Kuschelfreund selbst ausstopfen und zunähen“. Das neue Bärenbaby erhält natürlich auch einen Namen. Dieser wird ebenso wie das „Geburtsgewicht“ in eine Geburtsurkunde eingetragen. Vielleicht ist ja diese Hand voll Bärenglück der Beginn einer lebenslangen Teddy-Sammelleidenschaft.

Wer jetzt Lust bekommen hat, die Bären-Familie in Sonneberg zu besuchen und die Region Coburg.Rennsteig zu entdecken, der findet Näheres unter www.martinbaeren.de. Die Spielzeugstadt Sonneberg ist an das DB-Netz angeschlossen und als Zentrum des regionalen Busverkehrs gut mit dem ÖPNV zu erreichen.

Sisi Wein

Verfasst von Sisi Wein
am 2. Juli 2021 unter Familienland Franken, Hausbesuche Franken, Nachhaltiges Franken mit den Schlagwörtern Coburg.Rennsteig, Handwerk, Spielzeug, Spielzeugland, Tradition.

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