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Kreuzkapelle

Die Kreuzkapelle ist erbaut auf einer viel älteren, zwei Meter tiefer liegenden Kapelle, die um 1250 errichtet wurde. 4 Hochwasser sind an Schlammschichten nachzuweisen, nach dem zweiten Hochwasser wurde die Kapelle um 1400 aufgelassen und zerfiel. Zwischen 1400 und 1470 wurde dann die Kapelle wie das sogenannte "Dörflein" durch einen Erdrutsch völlig zerstört. Der 1480 wieder neu errichtete Bau (Wappen des damaligen Fürstbischofs Rudolf II. von Scherenberg heute über dem Chorbogen) wurde wegen Baufälligkeit 1750 abgerissen und  1753 durch einen einfachen Bau mit eingezogenem Chor ersetzt. 1804 geschlossen, 1807 und 1830 wurden die Bitten der Retzstadter um Wiedereröffnung abgelehnt, im Krieg Übergabe der Glocken (siehe: "Gefährliche List"), vermutlich erst ab 1954 wurden hier wieder Gottesdienste gefeiert (bis 1963 monatlich ein Gottesdienst),  seither mehrfach renoviert, zwei neue Glocken wurden wieder beschafft.

Drei Besonderheiten  zeichnen die Kapelle aus:

  • Die Pfarrgemeinde Retzstadt feiert das Patrozinium (Kirchweih) nicht am Festtag des Kirchenpatrons St. Andreas (letzter Sonntag des Kirchenjahres), sondern am Fest der Kreuzerhöhung (Sonntag nach dem 14. September), dem Patronat der Kreuzkapelle.
  • An diesem Tag sowie an den Festtagen einiger Heiliger (siehe Inschrift in der Kapelle) können Ablässe gewonnen werden.
  • Das kleine Glockentürmchen ist gekrönt von einem Papstkreuz. Der Grund konnte bisher nicht ermittelt werden.
Kreuzkapelle (Retzstadt, Fränkisches Weinland)