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Jüdischer Friedhof Kleinbardorf

Mit einer Größe von 21.500 Quadratmetern gehört der jüdische Friedhof im Sulzfelder Ortsteil Kleinbardorf nicht nur zu den größten, sondern auch zu den ältesten in ganz Bayern. Georg Freiherr von Bibra erlaubte 1574 den Kleinbardorfer Juden, ihre Toten auf dem Gelände seines Schlossguts in den Haßbergen zu bestatten. Das ließ er sich – so wie viele andere Adelige in ganz Franken – teuer bezahlen. Laut der Chronik musste die jüdische Gemeinde ihm einen jährlichen Zins von vier Gulden und für jeden Beerdigungsfall eine Gebühr von einem Taler entrichten.

Im 17. Jahrhundert konnte die Gemeinde das Areal erwerben. Möglich war dies nur mit der finanziellen Unterstützung der insgesamt 27 weiteren Gemeinden, die ihre Verstorbenen ebenfalls in Kleinbardorf bestatteten. Von den einst 20.000 Gräbern sind noch etwa 4.400 Grabsteine erhalten, ebenso wie das renovierte Tahara-Haus. Der Friedhof ist außerdem Station auf der Wanderroute „Weg der Kulturen“.

Jüdischer Friedhof (Sulzfeld-Kleinbardorf, Haßberge)