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Reckendorf

Im Jahr 855 stiftete ein gewisser Recko dem Kloster Fulda „villa Reckendorf“, das Dorf, das seinen Namen trägt (Quelle: Codex Eberhardi, ca. 1160). Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Ortschaft zu einem Ganerbendorf, d.h. mehrere Herrschaften waren Mitbesitzer von Hofanlagen Von den zahlreichen Adelsfamilien, die als Eigentümer des Ritterguts abwechselten, sollen die Herren von Schöffstall genannt werden, an welche heute noch das Gemeindewappen erinnert. Das barocke Schloss brannte 1866 völlig nieder, erhalten blieb der Sandsteinbau von 1597, die heutige Schlossgaststätte.

Die kirchliche Gewalt lag stets bei der Pfarrei Baunach, und somit bei der Diözese Würzburg. Eigenständige Pfarrei wurde die Gemeinde St. Nikolaus erst im Jahre 1915. Der Chorturm lässt sich jedoch bis Ende des 13. Jh. zurückdatieren.
Seit dem 17. Jh. förderten die jeweiligen Lehensherren die Ansiedlung jüdischer Familien, welche bald mehr als ein Drittel der Gesamtgemeinde ausmachten. Mit der sehenswerten Synagoge, Haus der Kultur, (1732/2005) und dem Judenfriedhof (ab 1798) haben sie hier ihre Spuren hinterlassen. Auch nachdem die Bistümer und die Freie Reichsritterschaft ihre Ländereien an das Königreich Bayern abgeben mussten, blieb Reckendorf ein Spielball der Regierenden. Als im Juli 1972 der Altlandkreis Ebern aufgehoben wurde, verlegte man die Bezirksgrenzen nach Norden und Reckendorf wechselte von Unter- nach Oberfranken. Seit dem 1. Juli 1971 gehören die im Baunachtal gelegenen Ortsteile Laimbach, Ober- und Untermanndorf sowie der Zeitzenhof zum Gemeindegebiet. Die hohe Anzahl der Neuansiedlungen in den letzten Jahren ist Beweis für eine lebenswerte Qualität. Neben vielfältigen Freizeitmöglichkeiten bieten schattige Biergärten zwischen fränkischen Fachwerkhäusern und wuchtigen Sandsteingebäuden einen idyllischen Ort zum Verweilen.

Zusatzinfos

Höhe über nN:
252m
Einwohner:
2073