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Papierarbeiten. Albers, Beuys, Ecker, Lenk, Ostermeyer, Penck, Polke, Richter, Rosenbach, Rückriem, Trockel u.a.

Sonderausstellung

Datum: 29.02.24 - 26.05.24

Zeichnungen, Fotografien, Mappenwerke und Druckgrafik: Rund 500 Papierarbeiten von deutschen Künstler*innen aus der Zeit der 1960er Jahre bis in die Gegenwart umfasst das Konvolut – darunter Werke von Gerhard Richter, Joseph Beuys, Sigmar Polke und Rosemarie Trockel. Zusammengetragen haben sie der Bildhauer, Zeichner und Grafiker Heinz-Günter Prager und seine erste Frau Francoise. Nun hat Prager die exquisite Sammlung dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg übergeben.

Beziehungen zwischen Heinz-Günter Prager und dem renommierten Forschungsmuseum bestehen seit mehr als drei Jahrzehnten. Im Jahr 1990 hatte der damalige Museumsdirektor Prof. Dr. Gerhard Bott den Bildhauer im Rahmen der Ausstellungsreihe „Präsenz der Zeitgenossen“ eingeladen, sich mit der historischen Sammlung des GNM auseinanderzusetzen und Bodenskulpturen in den Dauerausstellungsräumen zu zeigen. Die Idee war, das Museum für moderne Kunst zu öffnen, indem Gegenwartskünstler ihre Werke in Bezug zu den historischen Exponaten setzten. Im Jahr 2005 widmete dann Dr. Rainer Schoch, der damalige Leiter der Graphischen Sammlung, Pragers Druckgrafik eine umfangreiche Sonderschau. Darüber hinaus waren seit den 1990er Jahren immer wieder Arbeiten aus Pragers Privatsammlung als Leihgaben im Germanischen Nationalmuseum zu sehen. „Daher freue ich mich“, betont der Künstler, „dass der Bestand hier nun dauerhaft seinen Platz gefunden hat.“

Seit den 1960er Jahren erwarb Prager zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Frau Francoise Papierarbeiten von befreundeten Künstlern, von Zeitgenossen, später auch von Schüler*innen. Zeichnungen von Bildhauer*innen nehmen einen großen Raum ein, wobei es sich bei den Blättern nicht um Vorzeichnungen oder Studien handelt. Vielmehr dominieren autonome Zeichnungen, anhand derer ihre revolutionäre Entwicklung von einer eher dienenden Funktion hin zum eigenständigen Werk nachvollzogen werden kann. Die Blätter sind selten figurativ, stattdessen erzeugen sie mittels Linien, Strukturen und Farben Stimmungen und Räume und hinterfragen, was unter einer Zeichnung zu verstehen ist. Prager faszinierte die Dynamik einzelner Striche, die Art und Intensität der Linienführung, die neue Wahrnehmungsprozesse eröffnen und Sehgewohnheiten aufbrechen.

Mit dem neuen Sammlungsbestand erweitert das Germanische Nationalmuseum sein Profil maßgeblich um bedeutende Werke moderner und zeitgenössischer Kunst. Zeitlich schließt dieser Neuzugang an die 2015 dem GNM übertragene Sammlung des Kunstschriftstellers und Fotografen Hans Kinkel an, die Werke aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts umfasst, und schlägt gleichzeitig die Brücke zu einer weiteren Privatsammlung, deren Werke die künstlerische Entwicklung von den 1990er Jahren bis in die Gegenwart abbildet. „Diese drei hochkarätigen Privatsammlungen bilden die Basis eines einzigartigen Bestands an Werken des 20. und 21. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum“, hebt Generaldirektor Prof. Dr. Daniel Hess die Bedeutung hervor, „und erweitern sein Profil auf hohem Niveau.“

Erstmals sind ausgewählte Highlights aus der Sammlung Francoise und Heinz-Günter Prager ab Ende Februar 2024 in einer großen Sonderausstellung im Germanischen Nationalmuseum zu sehen.

 

Info: 0911 1331-0 https://www.gnm.de

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