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Motorradtour Romantisches Franken

Eine Reise von unwiderstehlichem Charme

Touren durch das Romantische Franken ist wie eine fahrerische Reise durch die fränkische Geschichte, wo historische Schönheiten mit landschaftlichen Reizen in Einklang stehen.

Motorradtour Romantisches Franken

Idyllische alte Ortschaften, in denen man sich ins Mittelalter zurückversetzt fühlt, gaben der Region „Romantisches Franken" ihren Namen. Viele dieser Städtchen liegen am Weg einer Route, die mit landschaftlicher Abwechslung nicht geizt. Kurvenreiche Landstraßen geleiten einen durch den Naturpark Frankenhöhe, einem spärlich besiedelten und ursprünglichen Landschaftsgebiet. Einen Kontrast bietet die weite Senke rund um Rothenburg ob der Tauber und Schillingsfürst, wo man am Rande der Frankenhöhe entlangfährt und das faszinierende Schauspiel der Auf- und Abfahrten genießt. Auch der Hesselberg, die höchste Erhebung Mittelfrankens, in seiner einsamen Umgebung bildet eines der fahrerischen Highlights.

Das Romantische Franken ist die Region, die unzählige historische Orte und ein breites kunsthistorisches Spektrum in sich vereint. Mittelalterliche Städte mit Stadtbefestigungen, Toren und Türmen, mit Fachwerkhäusern, prächtigen Rathäusern und Kirchen, und repräsentative barocke Bauwerke reihen sich wie Perlen einer Kette aneinander. Kein Wunder demnach, wenn zwei berühmte Touristikrouten durch die Region verlaufen, die „Romantische Straße" und die „Burgenstraße", die viele dieser außergewöhnlichen Meisterwerke miteinander verbinden. Die prächtig erhaltenen mittelalterlichen Städte von Rothenburg o.d.T., Dinkelsbühl und Feuchtwangen, die barocke Residenzstadt Ansbach, die Festung Lichtenau, ein vorgeschobenes Bollwerk der Reichsstadt Nürnberg gegen die Ansbacher Markgrafen, oder das Zisterzienserkloster Heilsbronn.

Die Kombination aus architektonischen Kleinoden und natürlicher Landschaft bezaubert zuhauf auf dieser spannungsreichen Tour. Beginnen wir in Cadolzburg mit der prächtigen von Gräben und Mauern geschützten Festung und den typisch mittelfränkischen Fachwerkhäusern. Von hier schwingen wir uns durch das Tal der Bibert am Nordrand der Frankenhöhe, vorbei an ruhigen Kleinstädten, Burgruinen und Schlössern wie Rügland, Virnsberg und Colmberg, die majestätisch über ihrer Umgebung wachen und die wir über schwungvolle Kurvenfahrten erreichen. Oder das mächtige Barockschloss Schillingsfürst, das gerade mit seiner exponierten Lage über der weiten Hohenloher Ebene besticht. Begeistern werden ebenso die historischen Altstädte von Rothenburg o.d.T., Feuchtwangen und Dinkelsbühl.

Ein landschaftlicher Höhepunkt der Rundfahrt durch das Romantische Franken ist ohne Zweifel der „Naturpark Frankenhöhe" und diesem gilt unser ganzes Augenmerk. Wir befinden uns in einem besonders sonnenreichen Gebiet und in der dünnst besiedelten Region Bayerns. Die Frankenhöhe, ein bis zu 554 Meter hoher Bergrücken, weist auf der Hochfläche den Charakter eines Hügellandes auf. So ist es motorradfahrerisch höchster Genuss in dieser Einsamkeit über die Hügel und Anhöhen des Bergzuges zu schwingen. Ein übersichtlicher Streckenverlauf und ruhige Landnebenstraßen führen uns kurvenreich auf und ab, geleiten uns durch abgeschiedene kleine Ortschaften und eröffnen uns auf den Anhöhen immer wieder betörende Landschaftsausblicke, sei es auf Schlösser und Burgen wie Virnsberg oder Schillingsfürst oder auf die westlich sich erstreckende weite Hohenloher Ebene. Nicht minder spannend ist es, dort unten entlang zu fahren, die Berghänge der Frankenhöhe im Blick.

Gleichermaßen begeisternd ist nach der quirligen Fahrt über die Romantische Straße das ruhige Dahinpendeln entlang der Deutschen Limes-Straße, die hier dem UNESCO-Welterbe folgt. Bei Ruffenhofen, einem Ortsteil von Weitlingen, erbauten die Römer einst ein Kastell. Im modernen Bau des LIMESEUMs wird das tägliche Leben der Soldaten und ihrer Familien am Limes vorgestellt.

Der im Süden der Region gelegene Landstrich wird vom beständigen Blick auf den Hesselberg dominiert. Die Orte strahlen eine unglaubliche Ruhe aus und überall liegen Streuobstwiesen, deren Früchte zu leckerem Apfelsaft und Most verarbeitet werden. Ein besonderes Highlight der Tour ist die Fahrt hinauf auf den Hesselberg, der mit einer Höhe von 689 Metern seine Umgebung überragt und ein prächtiges Panorama bietet. Über das Schloss Dennenlohe mit seiner herrlichen Parkanlage gelangt man schließlich zur Altmühl. Die Flussroute ist eine Lieblingsstrecke für Radfahrer, die man hier dementsprechend häufig sehen wird. In Herrieden wachen die Störche auf dem gleichnamigen Storchenturm über die Stadt und die Altmühl.

Die zentrale Stadt im Romantischen Franken ist Ansbach. Von hier aus lenkten schon die Markgrafen in früheren Zeiten die Geschicke des Landes. Heute ist deren prachtvolle Residenz ein beliebtes Ziel für Touristen. Wer Ruhe sucht, findet diese im herrlichen und sehr weitläufigen Hofgarten, zum Cafétrinken bietet sich eher ein Bummel durch die Altstadt an. Auf dem letzten Teil der Strecke folgt man den Spuren der Hohenzollern. Über die Burgenstraße ist Lichtenau mit seiner Festung die erste Station. Ein weiteres Highlight ist die imposante Grablege der Hohenzollern im Münster von Heilsbronn.

Touristische Informationen

www.romantisches-franken.de

Routen-Hinweise

Besonders spannend gestaltet sich das Fahren im Naturpark Frankenhöhe. Der einsame Landstrich ist gespickt mit kleinen Landstraßen, die sich nicht selten sehr kurvig über die Hügellandschaft schlängeln. Dabei bleibt man hier sehr für sich, Verkehr gibt es kaum. Dasselbe gilt für die Region Hesselberg, auch hier gibt es Natur pur zu erleben, der Streckenverlauf ist entspannt und übersichtlich. Turbulent hingegen wird es entlang der Romantischen und der Burgenstraße und den kulturhistorisch bedeutenden Orten.

> Naturpark Frankenhöhe
> Hesselberg
> Romantische Straße
> Burgenstraße
> Deutsche Limesstraße

Interessantes

Der Hesselberg

Der Hesselberg ist mit 689 Metern die höchste Erhebung Mittelfrankens. Die gesamte Region liegt verhältnismäßig isoliert, bis heute ist sie traditionelles Bauernland und ausgesprochen ruhig. Doch einmal in seiner Geschichte machte der Hesselberg Furore, die nachdenklich macht angesichts der stimmungsvollen Aura, die der Berg heute verströmt.

Während des Nationalsozialismus machte ihn der fränkische Gauleiter Julius Streicher zum politischen Versammlungsort der Nationalsozialisten. 1933 bis 1939 wurden von der NSDAP jährlich die „Frankentage" abgehalten. Neben den Nürnberger Reichsparteitagen waren es die größten NS-Kundgebungen in Franken. Hunderttausende von Besuchern hörten hier die antisemitischen Reden von Julius Streicher und anderer Nazi- Größen und verfolgten realistisch dargestellte Wehrvorführungen und Kämpfe, welche die Bevölkerung auf den Krieg vorbereiten sollten.