Lindenkirchweih Limmersdorf

Immaterieles Kulturerbe seit 2014: Tanz in den Baumkronen

2014 wurde die „Lindenkirchweih Limmersdorf” als eine von 27 deutschen Kulturformen in das deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Im Mittelpunkt der Lindenkirchweih steht die im 17. Jahrhunderte gepflanzte Tanzlinde mit ihren ca. 16 Metern Höhe und 5 Metern Stammumfang. Zur Kirchweih will es der Brauch, dass „auf” der Linde getanzt wird. Dies ermöglicht ein Tanzpodest in rund 4 Metern Höhe in der weit gespannten Krone. Festlich gekleidete junge „Kerwaburschen” tanzen dort mit ihren „Kerwasmadla” Dreher und Walzer zu Tanzkapellenmusik.

Die Lindenkirchweih ist in Limmersdorf bis heute eine lebendige und den Ort maßgeblich prägende Tradition. Sie stellt den unbestrittenen gesellschaftlichen Höhepunkt des dörflichen Lebens dar. Das ganze Jahr über laufen die Vorbereitungen zu diesem Fest. Jeder ist mit eingebunden. Kinder wachsen in dem Bewusstsein auf, hier zu „debütieren”. Die älteren Dorfbewohner wissen zahllose Geschichten von diesen Festen zu berichten und haben nicht selten ihren Lebensgefährten bei dem Tanz auf der Linde gefunden.

Zwar gibt es noch viele Dorflinden, echte Tanzlinden kennzeichnen sich jedoch dadurch, dass ihre Äste so geleitet wurden, dass sie eine Tanzplattform – die zusätzlich durch Säulen gestützt wird – tragen können. Sie sind somit ein „Kunstprodukt”, dessen Gestalt in keiner Weise dem Zufall überlassen wird. Tanzlinden sind in der Regel nicht nur ein Naturdenkmal, sondern gleichzeitig auch ein Baudenkmal, das einem kulturellen Zweck, dem Kirchweihtanz, dient.

Mit dem Kulturgut Lindenkirchweih wird die Weitergabe eines althergebrachten Brauches mit der Sorge um das Natur- und Baudenkmal der geleiteten Linde verbunden.

Der Volksmund sagt:

„Eine Linde kommt 300 Jahre, steht 300 Jahre und geht 300 Jahre“.

Bilder: Martin Koslowsky

Aktuelles und Historisches zur Lindenkirchweih

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