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Brunnenhausmuseum

Öffnungszeiten: anzeigen

Anfang April bis Ende Oktober:
Di - Fr 9.30 - 12.00 Uhr und 14.30 - 17.00 Uhr
Sa, So 13.00 - 18.00 Uhr

Brunnenhausmuseum - Die Muskeln des Ochsen

Sie ist eines der bemerkenswertesten technischen Kulturdenkmäler Deutschlands: eine durch Ochsenkraft betriebene Kurbelwelle, gebaut im Jahre 1702 zur Wasserversorgung von Schloss der Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst und dessen Wirtschaftsgebäuden. Für die Ochsentretanlage des Nürnberger Brunnen- und Röhrenmeisters Martin Löhner (1636 - 1707) wurde das „alte Brunnenhaus“ gebaut: Die Frage der Antriebsart für die Pumpenmaschine wurde von ihm der Sachlage entsprechend optimal entschieden. Nachdem Wasser- oder Windkraft als Antriebsmittel ausschieden, kam nur ein „Muskelkraftmotor“ in Betracht. Zwölf Stunden täglich verrichtete ein neun bis elf Zentner schwerer geduldiger Ochse seine Arbeit. Beharrlich schreitend konnte er auf der schräggestellten Tretscheibe in einer Minute etwa vierzig Liter Wasser in den Turm pumpen. Die Drehung wurde über ein hölzernes Getriebe mit Übersetzung ins Schnelle auf eine eiserne dreifache Kurbelwelle übertragen. Durch diese wurden über Pleuelstangen drei einfach wirkende Pumpen betätigt, die das Wasser in den Turmbehälter drückten. Von dort floss es durch eine unter Flur verlegte hölzerne Rohrleitung zum Schloss.

In den Räumen der ehemaligen Brunnenwärter kann man anhand liebevoll gesammelter Exponate das Wohnen der bäuerlichen Schicht im ausgehenden 19. Jahrhundert nachempfinden.